Logopädie hilft Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörungen dabei, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Doch viele Patienten und Angehörige haben Fragen zur Behandlung, den Kosten und dem Ablauf.
In diesem Artikel beantworten wir die häufigsten Fragen rund um die logopädische Therapie und zeigen Ihnen, was Sie wissen müssen.
Neben einer einwandfreien und deutlichen Aussprache sollten Logopäden viel Empathie und Geduld besitzen. Die Freude an der Arbeit mit Menschen sollte trotz professioneller Distanz spürbar sein.
Natürlich dürfen auch hörbare Fortschritte bei der Behandlung nicht fehlen. Bei der Therapie werden sowohl der Patient als auch dessen Angehörigen mit eingebunden. Das Vorgehen sollte verständlich erklärt und das Ziel klar definiert worden sein.
Die Individualität des Patienten steht an erster Stelle und die Therapie kann jederzeit angepasst und nachkorrigiert werden.
Jeder Patient, egal in welchem Alter, vom Kind zum Senioren, kann von einem Logopäden behandelt werden, sobald Störungen im Bereich des Sprechens, der Sprache und der Stimme vorliegen.
Motorische Schwierigkeiten wie zum Beispiel Schluckstörungen, muskuläre Schwäche oder Probleme bei Bewegungsabläufen benötigen logopädische Maßnahmen.
Nach der umfangreichen Anamnese, auch basierend auf den Informationen des überweisenden Arztes sowie ausführlicher Diagnostik wird für jeden Patienten eine individuelle Therapie nach Grundlagen anerkannter Verfahren der Logopädie erstellt.
Zur Verfügung stehen unterschiedliche Sprach-, Sprech- und Stimmübungen, aber auch Atemübungen und Techniken zur Erlernung der korrekten Bewegung und des Schluckens dienen zur Stabilisierung der Mundmotorik – mittlerweile auch als Online-Logopädie.
Die Beratung, der Austausch und die Anleitung zum häuslichen Training mit dem Patienten und dessen Angehörigen ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.
Als Hilfsmittel stehen vielfältige Möglichkeiten in Form von Büchern, Bildkarten, Spielen, Computerprogrammen und therapeutische Werkzeuge zur Verfügung.
Die Kosten für eine logopädische Behandlung übernehmen bei Kindern bis zum 18. Lebensjahr die Krankenkassen komplett.
Gesetzlich versicherte Erwachsene tragen 10 % der Kosten zuzüglich der 10 € Rezeptgebühr selber. Je nach abgeschlossenen Vertrag übernehmen private Krankenkassen die Kosten häufig komplett.
Am besten dort vorher einmal nachfragen, um Überraschungen zu vermeiden. Sie möchten Ihre logopädische Behandlung lieber selbst zahlen? Dann benötigen Sie hierfür nur ein Privatrezept Ihres Arztes.
Gesetzlich versicherte Patienten benötigen eine Überweisung des Arztes über eine Stimm-, Sprach- und Sprechtherapie.
Diese wird mit dem Muster 14, der Heilmittelverordnung, ausgestellt.
Privat Versicherte erhalten ein Privatrezept. Ohne diese Formulare ist eine logopädische Behandlung weder möglich, noch über die Krankenkassen abrechenbar.
Bei Kindern ist grundsätzlich der Kinderarzt der erste Ansprechpartner. Er stellt entweder direkt selber die Heilmittelverordnung aus oder überweist für weitere Diagnosen zum Facharzt.
Zum Beispiel entscheidet der Pädaudiologe oder der HNO-Arzt nach einem Hörtest über das weitere Vorgehen.
Bei funktionellen Störungen im Mundbereich sollte erst ein Kieferorthopäde oder Zahnarzt dies beseitigen und den Weg in die Therapie ebnen. Erwachsene Patienten wenden sich zuerst an ihren Hausarzt, um dann gegebenenfalls einen Facharzt zurate zu ziehen.
In der Regel liegt die Dauer einer logopädischen Sitzung zwischen 30 und 60 Minuten.
Häufig werden dafür 45 Minuten angesetzt. Dies wird auf der Heilmittelverordnung vom überweisenden Arzt festgelegt. Pro Verordnung werden zehn Sitzungen verschrieben, die ein bis zweimal die Woche stattfinden.
Der erste Termin, der spätestens 14 Tage nach Ausstellung der Verordnung stattfinden darf, dient dem Kennenlernen und Vertrauen fassen.
Der Logopäde erstellt eine Anamnese und mittels unterschiedlicher Diagnostikmethoden werden die sprachlichen Fähigkeiten hinsichtlich Grammatik, Verständnis, Artikulation und Wortschatz getestet. Probleme bei der Atmung, der Stimme oder des Schluckens werden überprüft.
Aufgrund dieser Erkenntnisse wird die Therapie geplant und das weitere Vorgehen erläutert.
Manche Babys haben Schwierigkeiten mit dem Trinken. Durch anatomische Probleme wie die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte oder muskuläre Schwäche können Stillprobleme entstehen.
Eine Stärkung der Muskulatur und Hilfestellung bei den korrekten Bewegungsabläufen kann hier Abhilfe verschaffen. Manchmal reicht dies nicht und es liegt ein zu kurzes Zungenband vor.
Hier kann der Logopäde optimale Voraussetzungen für die Zungenbandtrennung vorbereiten und die Nachbehandlung übernehmen.
Zu den häufigsten Sprachstörungen zählen unter anderem das Stottern, Poltern oder Lispeln.
Bei der Dyslalie werden einzelne Laute weggelassen oder durch andere ersetzt. Bei der lexikalischen Störung fehlen aufgrund eines begrenzten Wortschatzes die passenden Wörter.
Beim Dysgrammatismus fehlt die Fähigkeit, den Satz in die korrekte grammatische Form zu bringen. Die Aphasie bezeichnet eine Sprachstörung, die durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst wurde.
Durch Unfälle, Traumata, Hirnhautentzündungen oder Tumorerkrankungen ist das Sprechen, das zuvor normal funktionierte, eingeschränkt.
Ältere Menschen sind häufig durch Schlaganfälle oder Demenz davon betroffen.
Eine Sprachentwicklungsstörung bemerken Eltern häufig selber, wenn sie feststellen, dass ihr Kind Gleichaltrigen sprachlich hinterherhinkt.
Abgesehen von der Hilfe bei Stillproblemen macht eine logopädische Therapie, bei der das Kind aktiv teilnehmen soll, vor dem vierten Lebensjahr kaum Sinn.
In Einzelfällen kann bei bestimmten Entwicklungsverzögerungen auch schon früher begonnen werden. Generell ist das Vorschulalter ein guter Zeitpunkt, bei denen Kinder spielerisch eingebunden werden können.
Um den Schriftspracherwerb nicht zu gefährden, sollte rechtzeitig vor der Einschulung begonnen werden. In der Regel stellt der Kinderarzt bei den U-Untersuchungen den Bedarf fest.
Wenn man bedenkt, dass eine logopädische Sitzung meist nur einmal die Woche stattfindet, machen Übungen für zu Hause, bei denen Erlerntes gefestigt wird, durchaus Sinn.
Die Trainingseinheiten können nach Anleitung des Therapeuten spielerisch in den Alltag eingebaut werden. Oftmals kommen hier Bildkarten oder Bücher zum Einsatz. Das Material erhalten Sie von Ihrem Logopäden.
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Haben Sie noch Fragen? Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!
Friedrich Balzer hat im Jahr 2012 die erste logopädische Praxis in Köln eröffnet.
Mittlerweile sind die Sprachtherapeutinnen und Sprachtherapeuten der Logopädie Balzer an mehreren Standorten und Online für sie da.
Aktuell kümmert er sich um die Praxisorganisation, Administration und Verwaltung, während sein Team ausgebildeter Logopädinnen und Logopäden mit den Patienten arbeitet.